Deich, © Nordstrand Tourismus Britta Griebenow© Nordstrand Tourismus Britta Griebenow

Geschichte
der Insel Nordstrand

Verheerende Sturmfluten an der Nordsee haben den Küstenverlauf über Jahrhunderte immer wieder stark verändert. Besonders zwei „Grote Mandränken“ haben große Verluste gefordert und sich in das kollektive Gedächtnis Nordfrieslands eingebrannt. Das sagenhaft reiche Rungholt gehörte noch um 1200 mit Nordstrand zur großen Halbinsel Alt-Nordstrand. Im Januar 1362 führte die zweite Marcellusflut zur Bildung der hufeisenförmigen großen Insel Strand, und Rungholt versank.

Salzabbau und fruchtbares Marschland ließen die Strander danach wieder wohlhabend und unabhängig werden. Bis 1634 die Burchardiflut in nur einer Orkanstunde die mächtige Insel Strand in Stücke riss. Pellworm, Nordstrand und Nordstrandischmoor blieben übrig. Mehr als 6400 Menschen und tausende Tiere ertranken, 20 Kirchspiele mit 19 Kirchen, 1332 Häusern und 30 Windmühlen wurden zerstört.

Nach dieser Flut, die Nordstrand wirtschaftlich ruinierte, blieb Nordstrand 20 Jahre lang eine überflutete Hallig. Etliche wanderten aus bis in die Niederlande oder die Uckermark. Der Wiederaufbau der Deiche überstieg die Kräfte der wenigen übrig gebliebenen Bauern. 20 Jahre lang mühten sie sich vergeblich. Eine rettende Idee war die Vergabe eines Freibriefs (lat.: Oktroy) vom Gottorfer Herzog, der ausländischen Investoren Rechte und gewisse Steuerfreiheit zusicherte. Die Nordstrander Bauern waren damit enteignet, durften aber in der Heimat bleiben. Mit eingewanderten Deichbauarbeitern gelang 1654 endlich die Bedeichung des Alten Koogs.

Über fast vier Jahrhunderte wuchs die heutige Insel Nordstrand Koog für Koog mit Schweiß und Tatkraft zusammen. Daran erinnert das Kunstwerk „7-Flaggen-7-Köge“ am Nordstrander Damm.