Wie Perlen liegen sie mitten im Wattenmeer
Die Halligwelt vor Nordstrand
Diese zehn kleinen Fleckchen Marschland im nordfriesischen Wattenmeer sind Überbleibsel der großen Fluten und weltweit einzigartig
Entstanden aus den großen Sturmfluten vergangener Jahrhunderte, ragen sie nur knapp über den Meeresspiegel hinaus. Bei „Landunter“ verschwindet die Landschaft zeitweise unter den Fluten – nur die Warften mit ihren Häusern bleiben als Inseln im Meer sichtbar. Diese Warfthügel schützen seit Jahrhunderten Mensch und Tier und dienen gleichzeitig als natürliche Wellenbrecher für die Küste.
Von einst über 100 Halligen sind nur noch zehn geblieben. Heute sind sie ein wichtiges Refugium für Seevögel und Rastplatz für Millionen von Zugvögeln auf ihrer langen Reise.
Auch das Leben der „Halliglüüd“ – so nennen sich die Bewohner auf Plattdeutsch – ist etwas Besonderes: Zwischen 2 und 113 Menschen leben auf den bewohnten Halligen. Wenn die Flut das Land tageweise von der Außenwelt abschneidet, zählen Gemeinschaft, Zusammenhalt und Improvisationstalent. Hier ist jeder ein Allrounder – Langeweile kennt man nicht, aber auch Stress ist ein Fremdwort.
Wer dieses einmalige Lebensgefühl selbst erleben möchte, kann von Nordstrand aus die Halligen Hooge, Südfall und gelegentlich auch Gröde und Nordstrandischmoor besuchen, auch die Hamburger Hallig lässt sich bei einer gemütlichen Radtour erkunden.